Es gibt etwas, das mich praktisch täglich umtreibt, zu dem ich mir schon unendlich viele Gedanken gemacht und immer noch keine Lösung gefunden habe: E-Mails schreiben – oder, besser gesagt, E-Mails unterschreiben. Ist „Liebe Grüße“ bei Geschäftspartnern und Kunden schon zu nett? Ein Kollege und Freund von mir ließ mich wissen, dass er diese Formulierung vermeidet, „um nicht übergriffig zu wirken“. Das allerdings halte ich für übertrieben, da stolpere ich mehr über die „feurigen Grüße“ eines Kaminbauers, den ich kenne. Ich weiß, er meint es nicht so.

Und was ist mit dem Klassiker: „Viele Grüße“ Wieso eigentlich „viele“, wie viele denn genau? Reicht nicht einer? Also „Gruß,…“? Um ehrlich zu sein, so formuliere ich, wenn ich sauer bin und einen subtilen Weg suche, das auch zu zeigen. Alternative dazu: „Bis bald mal“, um eine Korrespondenz auf halbwegs charmante Art endgültig abzuschließen. Umgekehrt verstehe ich es natürlich auch, daraufhin würde ich mich nicht noch einmal melden. Unglaublich, was man alles an Emotionen in ein, zwei Worte packen kann!

Ganz schlimm wird es, wenn die verflixte Rechtschreibkorrektur sich selbstständig macht. Da ist es mir passiert, vielleicht habe ich mich aber auch einfach verschrieben: „….mit feindlichen Grüßen!“ Leider erst nach dem Senden gesehen – habe mich dann aber einigermaßen plausibel entschuldigt. Also, dann, jetzt aber, herzlichst, wie übrigens die Schweizer sagen, und bis bald mal!